Wettkampfsport

Regelwerk des DSAB (Deutsche Sportakrobatikbund)

Nach dem Regelwerk des DSAB werden die Wettkämpfe auf einer 12x12m, eventuell gefederten, Bodenturnfläche ausgetragen. Bei der Zusammenstellung der 2,5 minütigen Übungen müssen die Vorgaben des Code of Points (Regelwerk für Sportakrobatik) und des Kürkataloges (Elementebuch) berücksichtigt werden. Beide Grundlagen werden alle 4 Jahre von der FIG (Fédération Internationale de Gymnastique) überarbeitet und an die Länder weitergegeben. Spezielle Eigenheiten für Deutschland werden in der Wettkampfordnung des DSAB geregelt.

Alters- und Leistungsklassen (Disziplin)

Die verschiedenen Altersklassen sind:

  • Schüler (8-14 Jahre)
  • Jugend (10-16 Jahre)
  • Junioren I (11-18 Jahre)
  • Junioren II (12-19 Jahre)
  • Meisterklasse (ab 13 Jahre)

Es gilt zusätzlich in der Schüler, Jugend sowie Juniorenklasse eine Sonderregelung, dass der Altersunterschied der Partner maximal 6 Jahre betragen darf.

Die Wettkämpfe werden in 2 Leistungsklassen, der Voll- und der Nachwuchsklasse ausgetragen. Während der Nachwuchs sich nur auf nationaler Ebene vergleicht, wird in der Vollklasse auch auf internationaler Ebene geturnt.

Wettkämpfe

Im Wettkampfprogramm werden 3 verschiedene Übungscharakteristika verlangt: die Balance-, Dynamik- (Tempo-) und Kombiübung. Alle Übungen bestehen aus mindestens 6 und maximal 8 Elementen, die in maximal 2,5 Minuten vorgetragen werden müssen. Sie unterscheiden sich im Charakter aber grundlegend.

Während bei der Balance-Kür überwiegend Gleichgewichts- und Bewegungselemente ohne Lösen vom Partner gezeigt werden, besteht die Dynamik-Kür aus Elementen mit Flugphase wie Saltos und Sprünge. Die Kombiübung stellt eine Mischung aus mindestens 3 Dynamik- und 3 Balanceelementen dar.

Meistertitel werden in Balance, Dynamik und Mehrkampf (Gesamtwertung aller 3 Übungen) vergeben. Auf Bundesebene werden Landesmeisterschaften, Mitteldeutsche- und Nord-West-Deutsche Meisterschaften sowie Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Auf internationaler Ebene gibt es neben Europa-  und Weltmeisterschaften auch noch andere hochkarätige Wettkämpfe wie die World-Games oder den Acro-Cup.

Bewertung

Die Bewertung einer Übung erfolgt nach 3 verschiedenen Kriterien:

  • Schwierigkeit
  • Technik
  • Artistik

Jedes Kriterium wird separat bewertet. Die Endnote einer Übung errechnet sich dann aus der Summe der drei Einzelnoten. Die maximal erreichbaren Werte betragen in der Technik 20 Punkte und in der Artistik 10 Punkte. Die Schwierigkeit ist theoretisch nach oben offen, erreicht aber in der Regel kaum mehr als 1 bis 2 Punkte, so dass das Endergebnis einer Übung nicht mehr als 32 Punkte betragen kann.

Schwierigkeit

Die Note für die Schwierigkeit wird von einem Schwierigkeitskampfrichter vergeben, der die Übung nach dem im Vorfeld eingereichten Übungsbogen kontrolliert. Aus den vorgegebenen Punkten für die einzelnen Elemente, die in einer Übung gezeigt werden, errechnet sich die Valuezahl einer Kür. Dieser Wert wird dann wiederum durch 100 geteilt und ergibt die Schwierigkeitsnote.

Technik

3 bis 4 separate Kampfrichter beurteilen die technische Ausführung der Übung. Die Punktzahl ergibt sich nach Abzug der Fehler von der höchst möglichen Note von 10,0. Als Endwert für die Technik-Note wird bei optimaler Besetzung des Kampfgerichtes mit 4 Kampfrichtern der Duchschnitt aus den beiden mittleren Bewertungen genommen und im Anschluß verdoppelt. Bei nur 3 vorhandenen Kampfrichtern wird das zweifache Mittel aller 3 Bewertungen berechnet.

Punktabzug gibt es gestaffelt von 0,1 bis zu 1,0 Punkten für kleine, bedeutende und grobe Fehler sowie Stürze.

Wertungsbeleg - Technik der Kampfrichter

Artistik

  • Partnerschaft (Partner Verhältnis, -logische Beziehung, sichtbare Verbindung zwischen den Parnern, Übereinstimmung in der Art),
  • Ausdruck (Körpersprache: Vermittlung von Gedanken, Gefühlen, Haltung, Emotion, Stimmung, Charakter)
  • Darbietung (Nutzung von Raum, Wege, Level bzw. Ebenen, Synchronität, Amplitude
  • Kreativität (Magie, Originalität, Erfindungsreichtum, Inspiration, Einfallsreichtum, Variation in der Zusammensetzung sowie von Auf- und Abgängen),
  • Musikalität (passend zur Musik: Bewegung, Form zum Rhythmus und Stimmung, Tempo der Übung, Synchronität zwischen Musik und Bewegung)

Wertungsbeleg - Artistik der Kampfrichter

Beispiel einer Bewertungs- und Anzeigetafel

Bewertungstafel
Bewertungstafel